"Im Moment probe ich in der Roten Fabrik für ein Stück, in dem ich die Königin der Schweiz verkörpere. Das ist herausfordernd, macht mir aber Spass. Eine eigentliche Traumrolle habe ich nicht, doch ich würde es lässig finden, wenn ich einen wirklich grossen Part angeboten bekäme oder für eine Fernsehserie verpflichtet würde. Dass ich 2015 mit dem Schweizer Fernsehfilmpreis für die beste Nebendarstellerin ausgezeichnet worden bin, hat mich natürlich ungemein gefreut. Erstmals in einem Kinofilm mitgewirkt habe ich 1999. Das war "Das Orgienhaus" von Mathieu Seiler und ich wurde in einer Badewanne umgebracht.
Von der Schauspielerei alleine kann ich nicht leben, deshalb übernehme ich immer wieder Jobs als Sprecherin – beispielsweise für Werbespots. Und obschon ich den Schauspielberuf bereits seit einigen Jahren ausübe, strahlt er für mich nach wie vor viel Glamour aus. Ganz besonders liebe ich es, wenn ich mich voll und ganz in ein Theaterstück oder in einen Film einbringen kann. Ein Rollenangebot habe ich noch nie abgelehnt, nur bei einer Comedy-Rolle zögerte ich mal länger. Am Schluss habe ich zugesagt und es kein bisschen bereut.
Auf meine Sprechrollen bereite ich mich am liebsten zuhause oder auf dem Velo vor. In der Öffentlichkeit passiert es darum nicht selten, dass die Leute meinen, ich würde Selbstgespräche führen. Um mich auf eine Figur einzulassen, recherchiere ich viel und tausche mich mit den anderen Beteiligten des Projekts aus. Das kann manchmal so intensiv sein, dass ich davon träume. Das blosse Erlernen eines Textes empfinde ich als mühsam. Doch der Motivation meiner Figur auf die Spur zu kommen und mir diese nach und nach selbst anzueignen, ist eine tolle Aufgabe.
Bei der SWISSPERFORM bin ich schon seit vielen Jahren Mitglied. Das ist super für mich, denn für jede Ausstrahlung eines Werbespruchs, Hörspiels oder Kinofilms erhalte ich ein wenig Geld. Die Verwertungsgesellschaft kümmert sich auch um das wichtige Thema Copyright. In Zeiten, in denen das Copyright von vielen Menschen nicht mehr respektiert wird, bin ich extrem froh um die SWISSPERFORM."
Interview und Fotos: Michael Gasser